Kooperatives Lernen

Was ist kooperatives Lernen?

Kooperatives Lernen ist nicht einfach nur Gruppenunterricht, sondern eine besondere Form des gemeinsamen Lernens: So übernimmt jeder Lernende durch gezielte kooperative Maßnahmen die Verantwortung für seine Lerngruppe. Die Aufgaben werden in der Gruppe durch die Übernahme verschiedener Rollen verteilt. Soziale Fähigkeiten werden in jeder Arbeitsphase des Kooperativen Lernens durch die gemeinsame Aufgabe systematisch erlernt und umgesetzt. Am Ende jeder Arbeitsphase wird sowohl der Inhalt des Lernstoffes als auch der Gruppenprozess während der Arbeit reflektiert und bewertet.

 

Warum ist das kooperative Lernen für unsere Kinder so wertvoll?

Lernen wird nicht nur als Wissensaneignung betrachtet, sondern auch als sozialer Prozess, in dem man mit seinen Teammitgliedern­ kognitive und soziale Kompetenzen erwirbt. Das gemeinsame Lernen mit Gleichaltrigen in strukturierten Gruppen führt zu konstruktiven und positiven Lernsituationen.

Bei der Gruppen-­ oder Partnerarbeit lernen die Schülerinnen und Schüler intensiv und im „Schutz“ ihres Teams. Die kooperativen Methoden schaffen Situationen, in denen sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig Lerninhalte vermitteln und sich beim Lernen unterstützen. Dieses „Lernen durch Lehren“ ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sowohl für die leistungsschwächeren als auch für die leistungsstärkeren Schülerinnen und Schüler nachhaltig und gewinnbringend.

 

Wie sieht die Rolle der Lehrkraft aus?

Die Rolle der Lehrkraft verändert sich. Sie plant den Unterricht, erarbeitet das geeignete Material, das sie den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen wird und kann während der Arbeitsphasen die Verantwortung weitgehend an die Schülerinnen und Schüler abtreten.

So kann sie als Lernbeobachter einzelne Schüler oder Schülergruppen in ihrer Leistung oder auch in ihren persönlichen Lernfortschritten bzw. Gruppenprozessen beobachten, weitere Schritte planen und das Metho­denrepertoire der Klasse schrittweise erweitern.

 

Konkrete Umsetzung an der Roßdorfschule

Das Kollegium der Roßdorfschule erarbeitete ein umfassendes Methodencurriculum ausgehend von Klasse 1. Dieses Methodencurriculum beinhaltet unter anderem für jede Klassenstufe die einzuführenden kooperativen Lernmethoden. Somit ist gewährleistet, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Methodenkompetenz von Klasse 1 bis Klasse 4 zunehmend systematisch erweitern.

Methoden des kooperativen Lernens, die an der Roßdorfschule umgesetzt werden

Placemat

Die Lernenden denken zunächst allein nach und schreiben ihre ldeen oder Antworten auf, bevor sie dann in einer zweiten Phase mit anderen Lernenden zusammen Ideen austauschen, diese dabei strukturieren und möglicherweise weiterentwickeln.

 

Think-Pair-Share

In der ersten Phase der Think-Pair-Share Methode setzt sich jeder Einzelne mit einer Aufgabe auseinander (Think), darauf folgt in der zweiten Phase ein Austausch mit einem Partner (Pair) und schließlich findet in der dritten Phase der Austausch in der Gruppe statt (Share).

 

T-Chart

Ein T-Chart ist eine einfache Form der Blatteinteilung, wobei eine Tabelle in T-Form verwendet wird. Diese kooperative Methode kann zu vielen verschiedenen Aktivitäten benutzt werden.

Sie eignet sich besonders zum Bewusstmachen der sozialen Fähigkeiten, die Schüler im Unterricht trainieren sollen. Weitere Einsatzmöglichkeiten des T-Charts sind das Sammeln von Argumenten und Gegenargumenten zu einem bestimmten Thema oder die Reflexion der Gruppenarbeit mit den Punkten „Was war gut?“ „Was kann noch verbessert werden?“.

 

Gesprächskarussell/Doppelkreis

Dies ist eine mündliche Form der kooperativen Lernmethoden. Die Lernenden bilden einen Innen- und einen Außenkreis, sodass sich immer zwei Gesprächspartner gegenüberstehen. Die Gesprächszeit wird durch ein akustisches Signal vorgegeben. Nach dem akustischen Signal gehen die Lernenden aus dem inneren oder aus dem äußeren Kreis (je nach Vereinbarung) einen Schritt nach rechts. Auf diese Weise stehen sich wieder zwei neue Gesprächspartner gegenüber.

 

Round Robin

Die Gruppe bekommt ein Thema für eine gemeinsam zu entwickelnde Geschichte gestellt.

Ein Lernender macht den Anfang, dann setzt reihum jeder die Erzählung mit einem Satz fort, sodass eine Geschichte mit einer eigenen Dynamik entsteht.

 

Schreibgespräch

Die Lernenden gehen in Kleingruppen um ein großes Plakat herum, auf dem Themen, Thesen und Impulse notiert sind. Jeder Lernende schreibt seine Meinung dazu auf, wodurch andere angeregt werden und antworten. Es entsteht ein "Gruppen-Schreibgespräch". 

 

Gruppenpuzzle

Hier werden die Lerngruppen abwechselnd zu Stamm- und zu Expertengruppen zusammengesetzt. Die Analogie zum Puzzle besteht darin, dass die Stammgruppen in "Puzzleteile zerschnitten" werden, um anschließend die Puzzleteile zu einem neuen "Bild" - den Expertenrunden - zusammenzufügen. Nach der Erarbeitungsphase in den Expertenrunden lösen sich diese wieder auf und die einzelnen Experten gehen in ihre Stammgruppen zurück.

Als Grundvoraussetzung für diese Methode gilt, dass ein zu bearbeitendes Thema in die entsprechende Anzahl von Teilthemen zerlegt werden muss; die Teilthemen werden in den Expertengruppen ausgearbeitet. Die Teilthemen müssen anschließend in den Stammgruppen wie ein Puzzle zusammen gefügt werden, um ein Arbeitsergebnis zu erhalten.

Kontakt

Roßdorfschule Nürtingen

Hans-Möhrle-Str. 10

72622 Nürtingen

 

Telefon: 07022/43330

Fax: 07022/241628

 

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